Immer wieder höre Ich von meinen Schülern heute bin ich nur mal locker ins Gelände geritten.

Wenn ich dann frage warum, ernte ich nur verständislose Blicke.

Nichts gegen lockeres Reiten durchs Gelände, aber in der Beschäftigung mit dem Pferd sollte eigentlich hinter allem was wir tun ein Zweck und ein Ziel stehen. Wenn es nur um das reläxen nach einer anstregenden Trainingswoche geht ist das Pferd auf der Weide bei schönem Sonnebschein besser aufgehoben.

Hier beginnt die Überlegung wie arbeite ich eigentlich mein Pferd sinnvoll und efecktiv. Quasi der Aufbau einer Reitstunde bzw. eines Trainingsplans.

Und natürlich wie finde ich einen guten Reitlehrer, der mich bei meinem Vorhaben unterstütz.

Mit erschrecken muss ich feststellen wer sich alles Anmaßt Reitunterricht zu geben. Viele Glauben nur weil Sie ganz passabel durch diverse Turnierprüfungen gekommen sind, von mir auch die eine oder andere Plazierung oder auch den Sieg errungen haben , sind Sie qualifiziert Reitunterricht zu geben.

Mitnichten !!!

Oft glauben auch Reiter nur weil Sie den Trainer C haben sind Sie in der Lage Pferde und Reiter auszubilden. Bitte……… die Prüfungsanforderungen für den Trainer C sind in der APO geregelt.

  • Praktisches reiten- Vorstellen eines Pferdes in der lösenden und gymnastizierenden Grundausbildung auf Trense
  • reiten im leichten Sitz auf ebenem Boden über kl. Hindernisse
  • Vermittlung von Sitzgrundlagen in allen Sitzformen (Balance,Losgelassenheit, Eingehen in die Bewegung)
  • diverses grundlagen der Reitlehre, Sportpädagogik,Pferdehaltung und Veterinärwissen.

erst der Trainer C- Leistungssport liegt in seinen Anforderungen im A/L Bereich und setzt Erfolge auf Turnieren in Klasse A vorraus.

Somit ist es für mich kein Wunder, das unsere Reitausbildung immer schlechter wird. Facebook und Instergram tuen ihr übriges. Hier tumeln sich eine Vielzahl von Möchtegern Besserwissern, die keinerlei Erfahrung oder Qualifiziertes Wissen haben.

Leider oder auch manchmal zum Glück lesen unsere Pferde nicht die Reitlehre. Das bedeutet der Reitlehrer muss Theorie und Praxis beherrschen und seine Reitstunde individuell der Situation, dem Pferd oder dem Reiter anpassen. Da hierbei schon manche Profi`s scheitern, kann man sich gut vorstellen wie es erst bei kleinen C-Trainern aussieht. Guter Unterricht setzt Erfahrung Wissen und Qualifikation vorraus. Das Dies seinen Preis hat dürfte klar sein. Für 20euro kann kein seriöser Reitlehrer Unterricht anbieten. Überlegt mal was ein Hufschmied kostet, ohne diese qualifizierte Handarbeit abwerten zu wollen und der beschlägt „nur“ das Pferd.Dies aber nur am Rande. Gute Reitlehrer sind leider rar und und unterrichten sicher nicht für 10€ bis 20€ die Stunde.

Beim Aufbau einer Reitstunde orientiere ich mich an fünf Punkten

  • Ausbildungsstand des Pferdes
  • Ausbildungsstand des Reiters
  • Einteilung nach Leistungsklasse
  • gibt es Körperliche Defizite
  • welches Ziel soll erreicht werden

Insbesondere sollte man die Einteilungen nach Leistungsklassen der FN berücksichtigen, denn diese sind logisch aufgebaut und mit entsprechenden Lektionen ausgestattet.Erst wenn die Anforderungen einer Klasse erfüllt sind kann man die nächste Klasse ins Auge fassen.

Die FN unterscheidet folgende Klassen

Klasse E Einsteigerklasse

Klasse A Anfängerklasse

Klasse L Leicht

Klasse M Mittelschwer

Klasse S Schwer

Klasse Grand Prix

reiten aller Hufschlagfiguren in Schritt und Trab. Galoppieren Ganze Bahn und Zirkel. Reiten in Stellung und Biegung.Vorhandwendung

alle Lektionen der Klasse E zusätzlich Schenkelweichen , Rückwärtsrichten, Mitteltrab, einfacher Galoppwechsel

alle Lektionen der Klasse E-A zusätzlich beginnende Versammlung , Außengalopp, traversalen im Trab- Kurzkehrtwendung

alle Lektionen der Klasse E-L zusätzlich Versammlung. Schrittpioretten,Fliegender Galoppwechsel, Serienwechsel in belibiegenr Folge ,Galopptraversalen, Taversalverschiebungen im Trab, Schulterherein, Traver

alle Lektionen der Klasse E-M zusätzlich Serienwechsel bis 2 Sprüngen, Galoppioretten, Traversalverschiebungen im Gallopp, alle Tempi

alle Lektionen E-S zusätzlich Serienwechsel bis 1er tempi , Piaffe, Passage

Wie schwer es manchmal seien kann eine M-Dressur zu reiten, wenn das Pferd nicht unbedingt Leistungsbereit ist, zeigt nachfolgendes Video. Simba`s erste M-Dressur nach seinem psychischem Total-Ausfall vor 6Jahren. Simba wurde damals als nicht reitbar eingestuft. Ich reite die Prüfung bewust ohne größere Forderungen an Simba. Ziel war lediglich die Prüfung ohne Fehler zu absolvieren .

Jede Reitstunde sollte also sinnvoll geplant werden. Das Ziel klar definiert zb. Verbesserung bestimmter Lektionen oder Verbesserung von zb. Stellung und Biegung. Anhand der Ausbildungsskala und durch entsprechende Kentniss der Pferdeausbildung verwendet man die entsprechenden vorbereitenden Lektionen die zum Ziel führen können.

Selbstverständlich muss auch die Arbeitsbereitschaft des Pferdes berücksichtigt werden.– Fordern ohne zu überfordern-

Nachfolgend gibt es einige Beispiele für Unterricht bzw. Ausbildung von Pferd und Reiter.